Hennes Bender auf Augenhöhe zu begegnen – das ist gar nicht so leicht wie gedacht. Zumal nicht, wenn man, wie ich, 1,92 Meter auf dem Stühlchen im Saal zusammenfalten muss. Dreißig Zentimeter trennen den "Hobbit auf Speed", wie er in seinem eigenen Intro angesungen wird, und mich. Mit großer Präsenz steht er indes auf der Bühne, sucht sofort den Kontakt zum Publikum, stellt immer wieder aufs Neue seine Schlagfertigkeit unter Beweis. Bei Vorwerk-Mitarbeiter Norbert ebenso wie bei einem 16-jährigen Schüler. Mit ihm wagt er sogar den direkten Größenvergleich. 1:0 für den Schüler.

Dass der Fotograf sich an eine Säule lehnt um einen möglichst guten Schuss zu bekommen – Hennes Bender entgeht aber auch nichts. Unversehens wird der Paparazzo da selbst Teil des Programms. Mit der Luftkamera schießt Hennes Bender zurück. "Du versteckst dich hinter dem Pfeiler? Das kann ich auch", erklärt er. Und schon zieht sich der 45-Jährige hinter den Mikrofonständer zurück. Sorry, Hennes – die bessere Figur gebe in Relation da dann wohl doch ich ab. Ein wenig später am Abend steht er zu seinem "adipösen Habitus".

Die Schlagfertigkeit aber – sie ist es, mit der Hennes Bender ohne Frage auftrumpft und punktet. Rasch liefert er mir sämtliche Synonyme, die über ihn kursieren. Der Komikgigant mit sexy lockigem Haar, der nicht mit Hannes Binder verwechselt werden möchte – obwohl das doch sein Rollenname bei "Unter uns" gewesen war. 

Mehr als einmal outet er sich als bekennender Star-Wars-Fan, beschreibt sich als "Jedi in Ausbildung". Führt vor, wie er in den Hörspielen den Droiden Stimme verlieh. Die zehn Gebote sind für ihn "so etwas wie die AGBs der Christenheit". "Ich hab nichts gegen Gott", lässt er wissen. "Ich hab nur was gegen sein Bodenpersonal." Amazon wird bei ihm schnell zur Göttin des Versandhandels. 

Hennes Bender liebt es, das Spiel mit den Begrifflichkeiten. Er generiert sich als Wortakrobat. Er zaubert skurrile Alltagssituationen aus dem Hut, wie ein Zauberer Kaninchen. Er spricht über eigene Arztberichte und Homophobie, beleuchtet dabei russische Kultur und russische Namen. Put-in etwa. Oder: Ser-gej. 

Kleinlaut? Das wird Hennes Bender nur ganz zum Schluss. Da spricht er über die Dinge, die man nicht ändern kann und bei denen nichts zu ändern ist. Immer dann, erklärt er, ist es Zeit für seinen Akzep-Tanz. Und so steppt am Ende der Bär im Zweischlingen, legt Bender zusammen mit Norbert aus Reihe eins den Twist aufs Parkett. 1:0 für dich Hennes – das hätte ich nicht besser machen können.